Vom 3. bis 8. November 2024 fand das Treffen der deutschen und italienischen P.E.P.E Gruppen in Turin, Italien statt. Innerhalb dieser Woche besuchten wir verschiedene Orte in und um Turin, wobei wir die Unterschiede zwischen unseren beiden Kulturen kennenlernten.
Der Austausch startete am Sonntag, den 3.November, mit unserer Ankunft in Turin. Nachdem wir früh morgens aus Aachen aufgebrochen waren, waren wir froh endlich unsere Gastfamilien kennenzulernen und schlafen zu können.
Unser erster Tag ging Montagmorgen im “Liceo Albert Einstein” mit einer Führung der Schule los, wodurch wir einen Vergleich zum Inda-Gymnasium gewannen. Anschließend ging es mit dem Besuch von zwei Museen und der Erkundung der Stadt weiter. Unseren ersten Halt machten wir beim regionalen Naturkundemuseum, welches uns eine Ausstellung zu verschiedenen Themen, wie Zoologie, Botanik und Mineralogie bot. Zu den Highlights zählten das riesige Skelett eines Finnwals, die beeindruckende Flügelspanne eines Geiers und die umfangreiche Mineraliensammlung.
Danach ging es zum nationalen Filmmuseum, welches sich als einzigartiges Erlebnis herausstellte. Von Schattenspielen bis hin zu den ersten schwarz-weiß Filmen, wurde uns die Geschichte des Kinos erzählt, woraufhin wir Relikte, Requisiten und Poster moderner Popkultur bestaunen konnten. Besonders begeistert war Herr Wirtz, der einige Elemente seiner Lieblingsfilme wiedererkannte und den Schock seines Lebens bekam, als er feststellte, dass viele Schüler die meisten Filme gar nicht geschaut hatten. Doch selbst für die Filmmuffel, war die Sammlung beeindruckend und einige fühlten sich möglicherweise inspiriert, tiefer in die Welt des modernen Kinos einzutauchen.
Nach dem Mittagessen zeigten uns die Italiener Turin und erzählten uns von Sehenswürdigkeiten wie dem Königspalast und der Haupt-Einkaufsstraße. So gelangten wir zu einer der besten Eisdielen Turins, wo wir ein Eis genossen, bevor es für den Abend zurück zu unseren Gastfamilien ging.
Am nächsten Tag stand die Besichtigung des Wasserkraftwerks Champagne 1 im Aostatal auf dem Plan. Dort wurde uns gezeigt, wie das Wasser aus den Flüssen der Region zur Stromerzeugung genutzt wird. Einige von uns waren dort zum ersten Mal in einem Kraftwerk, was den Tag zu einer wertvollen Lernerfahrung machte. Nach der Führung fuhren wir mit dem Bus ins Zentrum von Aosta. Dort spazierten wir durch die römische Stadt und gingen unter anderem am Augustus-Bogen vorbei, der leider wegen Bauarbeiten abgedeckt war. An der Kollegiatkirche St. Ursus trennten wir uns für eine Stunde von unseren Lehrern. Diese Zeit nutzten wir zum Essen, zur weiteren Erkundung der Stadt und zum Plaudern mit den italienischen Schülern, wodurch sich unsere Freundschaften weiter verfestigten. Zur Erinnerung an unsere gemeinsamen Erlebnisse, kauften wir uns außerdem passende Freundschaftsarmbänder. Der wunderschöne Ausblick auf die höchsten Berge Europas verlieh der kleinen Stadt zusätzlichen Charme und ließ zumindest ein paar von uns Deutschen von ähnlicher Landschaft in Aachen träumen. Das offizielle Programm endete mit unserer Rückkehr zur Schule, jedoch entschieden sich die Schüler dazu, noch etwas Zeit in Turin zu verbringen.
Mittwoch war ein kurzer Tag, der mit ein paar Stunden Arbeit für das Projekt begann. Gegen Mittag verließen wir die Schule und machten uns auf den Weg zum Politecnico di Torino, um
dort mehr über die Lithium-Ionen-Batterie zu erfahren. Zunächst klärte uns eine Professorin über die Funktion, den Aufbau und Sicherheitsmaßnahmen der Batterie auf und zeigte uns, wie sie auf ihre Widerstandsfähigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen getestet wird.
Zudem wurden wir über Zukunftspläne informiert, die Batterien umweltfreundlicher zu gestalten und zu optimieren, damit sie in der Autoindustrie eingesetzt werden können. Anschließend schauten wir uns zwei Labore der Universität an, während uns ein Student Test-Knopfzellbatterien und die Verkabelung von Anoden präsentierte. Zum Abschluss aßen wir gemeinsam und verbrachten den restlichen Tag mit Aktivitäten, wie Lernen, Pizza oder Kuchen backen und dem Besuch von Parks.
Unser vierter und letzter voller Tag spielte sich hauptsächlich in der Schule ab. Wir nahmen am Unterricht unserer Austauschschüler teil, um deren Unterrichtsstil zu beobachten. Die meisten von uns waren erstaunt über die Anwendung von Frontalunterricht, der einen starken Kontrast zum gewohnten Austausch zwischen Schülern und Lehrern darstellte. Als der Schultag beendet war, trafen sich alle Teilnehmer des Programms zu einer Abschiedsparty. Dort erhielten wir unsere Teilnahmezertifikate und unterhielten uns bei Kuchen und Snacks. Anschließend besuchten wir eine lokale Schokoladenfabrik, wo wir die Gelegenheit bekamen, noch letzte Geschenke für unsere deutschen Familien und Freunde zu besorgen. Nachdem sich Schüler und Lehrer getrennt hatten, spazierten die Schüler noch ein wenig durch Turin, während sich die Lehrer auf ihr gemeinsames Abendessen vorbereiteten. Der Tag endete bei unseren Gastfamilien, wo wir, abgesehen vom Packen, den letzten Abend genossen.
Freitag bedeutete auch die Heimreise. Allerdings nicht ohne ein paar letzten Aktivitäten, auch wenn wir uns schon morgens von den ersten Italienern verabschieden mussten. jZuerst ging es zum Museo Egizio, wo wir einen Einblick in die ägyptische Geschichte und Kultur erhielten. Als ältestes Museum seiner Art bot es uns viele Informationen zu Themen wie Mode, Essen und Hieroglyphen. Besonders spannend fanden wir die Beerdigungskultur der Ägypter, und wir staunten über die Mühen, die in den Bau von Gräbern und die Pflege der Verstorbenen flossen. Danach trennten wir uns von weiteren Italienern, sodass nur noch Virgina und Vittoria übrig blieben. Die Beiden führten uns zum Piazza Vittorio di Veneto, wo wir mit Blick auf die Hügel zu Mittag aßen und uns auf unsere letzte gemeinsame Stunde vorbereiteten. Zur Abrundung unserer Zeit zusammen, kehrten wir schließlich zu einem Ort unseres ersten Tages zurück – Turins bester Eisdiele. Dort verabschiedeten wir uns von Virginia und Vittoria, die wirklich alles dafür taten, unsere letzten Momente in Turin unvergesslich zu machen. Zurück in allein deutscher Gesellschaft, traten wir dann die Heimreise an und wurden kurz vor Mitternacht am Kölner Flughafen von unseren Familien in Empfang genommen.
Rückblickend auf unsere großartigen Erinnerungen und neu gewonnenen Freundschaften waren wir alle traurig, dass die Woche schon zu Ende ging. Es lässt sich jedoch mit Sicherheit sagen, dass wir unsere Zeit in Turin nicht so leicht vergessen werden, und viele von uns hoffen, eines Tages zurückzukehren. Glücklicherweise bleibt nicht viel Zeit, um alle zu vermissen, denn schon bald werden wir unsere Freunde auch in Aachen willkommen heißen. Ein Wiedersehen, dem wir ungeduldig entgegenfiebern und das durch die weihnachtliche Stimmung etwas ganz besonderes werden wird.