Mein unvergesslicher Aufenthalt in den USA

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Ein Reisebericht von Greta B. (Q1) –

Von Sightseeing, dem Anfeuern eines American Football-Spiels oder dem Mitmachen eines Lockdown-Tests für den Fall eines Shootings in der High School – bei meinem Austausch nach Amerika war alles dabei! Ich war eine der SchülerInnen, die für den zweiwöchigen Aachen-Arlington High School Austausch ausgewählt wurden, und durfte mit etwa 15 anderen Schülerinnen und Schülern mehrerer Aachener Gymnasien die Reise in die USA antreten.

Nachdem mich meine Austauschschülerin bereits zwei Wochen vor den Sommerferien besucht hatte, konnte ich mit gutem Gewissen meine Reise in den Herbstferien planen. Sophia und ich verstanden uns von Anfang an unglaublich gut und auch während der Zeit, in der wir uns nicht sahen, schrieben wir regelmäßig und hielten uns über alles auf dem Laufenden, was gerade in unseren Leben auf der anderen Seite der Welt passierte.

Durch vorherige Treffen mit den anderen Mitreisenden konnte ich diese vorher ebenfalls gut kennenlernen und wir bildeten direkt eine kleine Gruppe, in welcher wir gemeinsam Aktivitäten mit unseren Austauschpartnern in Amerika oder in Deutschland unternahmen. Das Programm war sehr intensiv und vielfältig, weswegen ich sagen kann, dass zwei Wochen die perfekte Zeit waren, um die Gegend und Amerika kennenzulernen.

Meine Gastfamilie war unglaublich nett. Am Flughafen wurde ich herzlich mit einer Rose, einem Heliumballon und einem Starbucks Getränk empfangen und wir verstanden uns die ganze Zeit ausgesprochen gut.

An meinem ersten Tag besuchte ich die Highschool mit Sophia. Die Leute dort überraschten mich sehr, da sie größtenteils aussahen, als seien sie gerade aus dem Bett gekommen. Ungepflegt, in Pyjama und mit Crocs oder Schlappen. Dem Unterricht konnte ich problemlos folgen.

In einer der Stunden kam es zu einem Probe-Lockdown für den Fall eines School-Shootings. Ein solches Szenario ist sehr ernst zu nehmen, da die Wahrscheinlichkeit nicht allzu niedrig ist, dass ein solcher Fall eintreten könne, wie die Lehrerin betonte. Alle Rollladen wurden heruntergefahren und die Tür wurde abgeschlossen. Wir mussten uns an die Wände setzen, leise sein und durften nicht an die Handys. Denn, sollten zu viele im Netz eingeloggt sein, könnte es möglich sein, dass wichtige Anrufe oder Nachrichten nicht übermittelt werden können. In dieser Position mussten wir für etwa 10 Minuten verharren.

An den darauffolgenden Tagen besuchten wir Aachener nicht mehr die High School, sondern hatten eigenes Programm, während unsere Austauschschüler in der Schule waren. Wir besuchten die National Mall, die Library of Congress, Georgetown University, das US Capitol, die Great Falls, den Arlington Cemetery und gingen zu dem View of DC (ein Hochhaus mit einer Aussichtsplattform). Selbst bei vermeintlich „langweiligen“ Museumstouren hatte ich sehr viel Spaß dadurch, dass die anderen, mit denen ich unterwegs war, immer das Beste daraus gemacht haben. Die, meiner Meinung nach, besten Aktivitäten waren zum einen der Besuch der Georgetown University, da der altehrwürdige Campus einen sehr schönen Eindruck gemacht hat, und obwohl ich anfangs bei der Wanderung zu den Great Falls noch keine Motivation hatte, war dies ebenfalls sehr eindrucksvoll. Es war warm und die Wanderung eher ein kleiner 20-minütiger Spaziergang, der uns mit einer beeindruckenden Aussicht belohnen sollte.

Die Aktivitäten endeten immer gegen vier Uhr, anschließend unternahm ich stets direkt etwas mit Sophia. Obwohl es Anfang Oktober war, war das Wetter immer noch sommerlich und es war möglich in T-Shirt und kurzer Hose herumzulaufen. Sophia hat einen unglaublich tollen Freundeskreis, in den ich direkt aufgenommen wurde. Alle waren nett, höflich und interessiert. Gemeinsam gingen wir zu einem American Football Spiel, auf Geburtstagsfeiern, shoppen, Lasertag spielen, in typisch amerikanische Diners, zum Homecoming und vieles mehr.

An einem Abend, den ich nie vergessen werde, sind wir mit einer großen Gruppe von über zehn Leuten in einen Park neben eine Flugzeuglandebahn gefahren. Es war eine große Wiese, wir setzten uns und beobachteten, wie die Flugzeuge über unseren Köpfen zur Landung ansetzten.

An den Wochenenden unternahm ich oft etwas mit Sophias Familie, wir besuchten beispielsweise einen sehr schönen Flohmarkt in Georgetown und gingen morgens frühstücken bei Starbucks.

Als der Abreisetag gekommen war, war ich unglaublich traurig, nun eine meiner engsten Freundinnen erst einmal nicht wieder sehen zu können, nachdem ich doch zweimal 2 Wochen mit ihr verbracht hatte. Es war ein komisches Gefühl, die Familie verlassen zu müssen, bei der ich die letzten Tage wohnen durfte. Die Mutter war ebenfalls sehr gerührt und so war ich nicht die Einzige, die sich unter Tränen verabschiedete. Sie hatte mir noch eine rührende Karte geschrieben, welche sie in meinen Koffer gelegt hatte: Ich dürfe immer wieder kommen und gehöre nun quasi zur Familie. Dazu bekam ich ein sehr persönliches Geschenk. Es fiel mir also wirklich nicht leicht diese einfühlsame Familie zu verlassen. Der Gedanke jedoch, dass es für weitere drei Tage nach New York gehen sollte, bevor wir nach Deutschland zurück fliegen würden, war aufregend. New York war wirklich atemberaubend!

Bereits am ersten Tag hatten wir die Möglichkeit die Stadt ausgiebig zu erkunden, shoppen zu gehen und abends am Time Square vorbeizuschauen. Der erste Eindruck von New York war umwerfend. Eine Stadt voller Leben und so unglaublich groß! Wir bekamen die Möglichkeit, die Freiheitsstatue zu sehen, besuchten Ground Zero und das 9/11 Museum, welches höchst interessant war. Wir besuchten die Spitze eines Wolkenkratzers und machten am Abflugtag sogar noch eine Radtour durch den Central Park, was durch das gute Wetter zu einem besonders schönen Erlebnis wurde.

Zwei Wochen in Amerika waren die perfekte Zeitspanne – nicht zu kurz und nicht zu lang. Rückblickend würde ich jederzeit wieder bei dem Austausch mitmachen, da diese Reise meine Erwartungen übertroffen hat!